NS Ordensburg Vogelsang

 

Die NS Ordensburg Vogelsang liegt bei Gemünd in der Eifel, unterhalb des Geländes erstreckt sich die Urfttalsperre, die älteste Talsperre Deutschlands. Das gesamte Areal umfast ca. 100 ha bebauter Fläche und ist damit nach dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, der größte Nationalsozialistische Gebäudekomplex. Baubeginn für die Burg war das Jahr 1934, ab 1936 begann hier der Lehrbetrieb. Dieser wurde allerdings 1939 bei Kriegsbeginn eingestellt und die Anlage zur Nutzung an die Wehrmacht übergeben. Zweck der Anlage war es, eine neue Führungsriege der NSDAP heran zu züchten.

Nach Kriegsende wurde die Anlage zunächst von den Briten genutzt und wurde 1950 an Belgien übergeben. Die Belgier nutzten das Gelände bis Ende 2005, ab dem 1.1.2006 steht die Burg wieder unter deutscher Verwaltung.

Im inneren der Gebäude erinnert nichts mehr an die Zeit des Nationalsozialismus, da diese stark genutzt wurden. Es ist wohl auch nicht vorgesehen etwas im alten Stil wieder herzurichten und den Besuchern damit eine Einblick in die damalige Zeit zu geben. Einzig im Wasserturm wurde als das Gelände schon unter Denkmalschutz stand, bei der Bodenreinigung ein Raum entdeckt, auf dessen Boden sich noch heute ein großes Hackenkreuz befindet. Hier war während der Nutzung durch die Nazis ein sogenannter Kultraum untergebracht, in dem die "Blutzeugen" geehrt wurden.

Interessant ist auch der ehemalige Sonnenwendplatz mit der Statue des Fackelträgers. Die Inschrift neben der Statue ist heute beschädigt, früher stand dort :

"Ihr seid die Fackelträger der Nation,

ihr tragt das Licht des Geistes voran,

im Kampfe für Adolf Hitler"

Der Fackelträger ist wie die meisten Statuen und Reliefs auf dem Gelände durch Einschüsse im Gesichts und Genitalbereich stärker beschädigt.

In den Gebäuden am Adlerhof ist heute ein provisorisches Dokumentationszentrum untergebracht, Besucher können hier auch in einem kleinen Restaurant einkehren.

Mitten auf dem Adlerhof soll zukünftig eine neues Dokumentationszentrum gebaut werden. Zudem ist die Einrichtung einer Jugendherberge geplant.

Die Burg Vogelsang ist meiner Meinung nach ein sehr Interessanter Ort, der deutlich macht wie die Nationalsozialisten durch ständige Beeinflussung und Kontrolle die Menschen nach ihrer Vorstellung umformen wollten.

Nun zu den Bildern:

Fackelträger am Sonnenwendplatz

Inschrift heute

Thingstätte oberhalb des Sportplatzes

Kameradschaftshäuser

Adlerhof und provisorisches Dokumentationszentrum mit Restaurant

Adler

Stärker beschädigtes Relief am Sportplatz

Gebäudeverzierung

Klingeln der belgischen Standortverwaltung

Blick auf die Urfttalsperre

Eingangstor