Niederwalddenkmal Rüdesheim

 

Das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein wurde im Jahre 1877 eingeweiht. Den Grundstein legte Kaiser Wilhelm der erste schon 1871, also im Jahre der Reichsgründung. Es trägt den Beinamen "Die Wacht am Rhein" und erinnert an die Vereinigung der deutschen Königreiche und Fürstentümer nach dem siegreich bestrittenen deutsch-französischen Krieg. 

Das Denkmal ist ca. 38 m hoch, die Hauptfigur, die Germania, ist etwas größer als 10 Meter und wiegt 32 Tonnen. Mit der einen Hand hält sie die Reichskrone in die Höhe mit der anderen Stützt sie sich auf ein Schwert. Dies symbolisiert, daß die Reichsgründung nur durch den siegreich bestrittenen Krieg möglich wurde.  Am Denkmal befinden sich 2 Nebenfiguren, ein Reichsadler und diverse Figurengruppen und Inschriften. 

Für mich ist dies das beeindruckenste Denkmal das ich bisher besichtigt habe. Die Hauptfigur hat eine extrem starke Wirkung und ist die wohl bekannteste Darstellung der Germania. Alle Figuren und Figurengruppen sind mit einer unglaublichen Detailtreue gefertigt worden. Dieses Denkmal sollte jeder Deutsche mindestens ein mal in seinem Leben besucht haben. Am Denkmal sind zusätzlich einige Strophen von "Die Wacht am Rhein" in den Stein gemeißelt, wohl eines der schönsten deutschen Lieder. Falls der Text des Liedes nicht geläufig sein sollte stelle ich ihn hier vor:


Es braust ein Ruf wie Donnerhall
wie Schwertgeklirr und Bogenprall
zum Rhein, zum Rhein zum deutschen Rhein
Wer will des Stromes Hüter sein?

Durch hunderttausend zuckt es schnell,
und aller Augen blitzen hell,
der deutsche Jüngling, fromm und stark,
beschirmt die heilge Landesmark.


Er blickt hinauf in Himmels Aun
da Heldenväter niederschaun
und schwört mit stolzer Kampfeslust
du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust!


Solang ein Tropfen Blut noch glüht,
noch eine Faust den Degen zieht
und noch ein Arm die Büchse spannt,
betritt kein Feind hier deinen Strand!


Und ob mein Herz im Tode bricht,
wirst du noch drum ein Welscher nicht.
Reich, wie an Wasser deine Flut
ist Deutschland ja an Heldenblut!


Der Schwur erschallt, die Woge rinnt
die Fahnen flattern hoch im Wind
am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein,
wir alle wollen Hüter sein.


So führe uns, du bist bewährt,
In Gottvertraun greif zu dem Schwert,
Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!
Und tilg' die Schmach mit Feindesblut!

Refrain:

Lieb Vaterland magst ruhig sein;
fest steht und treu die Wacht
die Wacht am Rhein!

 

Ein deutscher Soldat (Kriegsteilnehmer im 1. Weltkrieg) beschrieb seine Eindrücke vom Niederwalddenkmal auf seinem Weg zur Westfront folgendermaßen: 

"Und so kam endlich der Tag, an dem wir München verließen, um anzutreten zur Erfüllung unserer Pflicht. Zum ersten Male sah ich so den Rhein, als wir an seinen stillen Wellen entlang dem Westen entgegen fuhren, um ihn, den deutschen Strom der Ströme, zu schirmen vor der Habgier des alten Feindes. Als durch den zarten Schleier des Frühnebels die milden Strahlen der ersten Sonne das Niederwalddenkmal auf uns herabschimmern ließen, da brauste aus dem endlos langen Transportzuge die alte Wacht am Rhein in den Morgenhimmel hinaus, und mir wollte die Brust zu enge werden."

 

Für weitere Informationen können sie die Seite des Denkmalbetreibers besuchen:

http://www.niederwalddenkmal.de/

 

Und nun zu den Bildern des Denkmals:

 

Frontalansicht

Die Germania

Detailansicht vorne

Reichsadler

1. Nebenfigur

2. Nebenfigur

Figurengruppe mit Liedtext

Inschrift

Die Schlachten im deutsch-französischen Krieg

Tafel